
Das soziale Miteinander
Das „Soziale Miteinander“ hat in unserer Gruppe einen sehr hohen Stellenwert und wird folglich entsprechend gelebt und erlebt. Der Begriff Freundschaft und dessen Bedeutung wird den Kleinen von Anfang an nahegebracht. Dadurch verstehen sie sehr schnell, was das wirklich bedeutet. Das schnelle Erlernen der Sprache und diese auch zu verstehen sind dabei sehr wichtige Instrumente.
Die Eltern und ich ziehen dabei an einem Strang, um das bestmögliche für die Kleinen herauszuholen. Die Eltern haben so die Möglichkeit, ihrem Kind die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Start in die Kindertagespflege zu bieten.
- Die Kinder erfahren, dass sie nicht immer die Hauptrolle spielen können. Es gibt auch noch andere, auf die sie Rücksicht nehmen müssen. Als Beispiel wäre das Mittagessen zu nennen. Sie erkennen, dass sie auch mal auf etwas warten können und dass das überhaupt kein Problem ist. So nehmen sie u. a. auf mich, ihre Tagesmutter, Rücksicht.
- Ich erkläre den Kleinen immer wieder, dass sie einem anderen Kind kein Spielzeug wegnehmen dürfen. Wenn das passiert, muss es umgehend zurückgegeben werden. Das verstehen sie sehr schnell, insbesondere weil sie merken, dass die anderen Kinder das ebenfalls umsetzen.
- Konflikte entstehen auch durch „das Beißen, Hauen, Schubsen, Kneifen etc.“. Dieses zu unterlassen, ist eine wichtige Regel, die wir täglich üben. Die Kinder lernen das durch ständige Wiederholungen im sanften Ton sehr schnell.
- Den Kleinen wird beigebracht, dass Schreien, Meckern , Ärgern etc. nichts bringt, indem ich ihnen stets sage, dass ich das nicht akzeptieren werde. Ich erkläre ihnen, dass es fast nie einen Grund dafür gibt und zeige ihnen, wie man es richtig macht. Ich versuche, den Kindern zu vermitteln, in jeder Situation ruhig, lieb und leise zu reden – sich mit Gesten bemerkbar zu machen, wenn sie sprachlich dazu noch nicht in der Lage sind. Ich handele als Vorbild ebenfalls immer ruhig, lieb und leise. Das ist mein Erfolgsrezept. Aber natürlich muss nach mehreren erfolglosen Versuchen dann auch gehandelt werden – konsequent, aber immer freundlich. Ein Beispiel wäre, ein Spielzeug wegzulegen, wenn es nach mehrmaligem Ermahnen immer noch durch die Gegend geworfen wird. Vorher sollte man den Kindern aber erklären, warum das nicht geht und welche Konsequenzen ihr Handeln hat. Ein Kind könnte sich verletzen. Es würde weinen und hätte große Schmerzen. Besser wäre es, diesen Gegenstand auf den Boden zu legen und dort zu spielen. Das wird von allen sehr schnell akzeptiert und auch umgesetzt, da sie spüren, dass sie ihren Freunden damit sehr weh tun könnten und das natürlich nicht ihre Absicht ist. Außerdem ahmen Kinder sehr gerne das nach, was die Erwachsenen ihnen vormachen. So lernen sie gleichzeitig den höflichen Umgang miteinander.
- Ich versuche, allen beizubringen, auch mal etwas abzugeben – nicht immer, nur wenn es freiwillig geschieht. Das machen die Kleinen dann manchmal gerne. Sie spüren, dass es eigentlich schön ist, jemand anderem eine Freude zu bereiten. Außerdem wird man selbst oft positiv überrascht.
- Die Kleinen verstehen sehr schnell, dass es Spaß macht, die Spielzeuge, die sie morgens mitbringen (nicht zu Corona Zeiten) oder die ich ihnen jeden Tag zur Verfügung stelle, mit den Freunden zu teilen. So kommt es selten zu Problemen, alle sind glücklich und zufrieden und erleben eine wunderschöne Zeit miteinander.

Das Selbstbewusstsein
Das Selbstbewusstsein der Kleinen wird aktiv durch mich gefördert, indem ich sie bei allem, was sie tun, bestärke. Wenn das Vorhaben mal nicht aufgeht, unterstütze ich sie, damit es funktioniert und die Kinder Erfolge spüren (z.B. die Socken an- und auszuziehen).
Ich spreche den ganzen Tag mit den Kids, wodurch sie die Sprache recht schnell erlernen. Die Wörter werden zuerst gespeichert und sprudeln dann später einfach heraus. Solange organisch alles in Ordnung ist, ist das überhaupt kein Problem. Sie lernen recht schnell, mich zu verstehen und das umzusetzen, was ich ihnen beibringen möchte. Sie wehren sich mit Worten. Sie lernen sich mit anderen zu verständigen, rasch und erfolgreich Kontakt aufzunehmen und werden freier im Umgang mit anderen Menschen. Mit diesen erworbenen Fähigkeiten werden sie dann in Zukunft das Leben voraussichtlich selbstständig und selbstbewusst meistern können. Meine Tageskinder lernen vom ersten Tag an, wie man richtig, mit ganz viel Freude und Ausdauer spielt oder sich mit etwas beschäftigen kann. Darauf lege ich großen Wert. Dadurch trauen sie sich von Tag zu Tag immer mehr zu.
Das Durchsetzungsvermögen
Da sie bei mir üben, freiwillig etwas abzugeben, lernen sie auch „ja oder nein zu sagen“, um zu entscheiden, ob sie z.B. ein Spielzeug abgeben wollen oder nicht. Dadurch machen sie die Erfahrung, dass man sich wehren muss, wenn man etwas nicht möchte, aber das natürlich immer „faustlos“.
Die Schlafsituation
Alle Kinder sind in einem Zimmer untergebracht. Die einen schlafen sofort ein, die anderen machen nur eine Mittagsruhe. Ich versuche allen das bestmögliche Ritual zu ermöglichen. Oft unterhalten sich die wachen Kleinen in ihrer eigenen Kindersprache oder sie spielen, wenn sie noch nicht müde sind. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das den anderen Kindern überhaupt nichts ausmacht. Sie lassen sich nicht stören.
Die Essenssituation
Ich lege großen Wert auf eine gesunde Ernährung. Alles, was ich serviere, ist zuckerfrei. Morgens gibt es ein Müsli mit Milch, Haferflocken, Cornflakes etc. Alternativ Brot und Brötchen mit Belag, wie Käse und Wurst. Als Zwischenmahlzeit oder als Nachspeise biete ich Äpfel, Bananen oder Birnen an. Mittags wird warm gekocht – z. B. Vollkornnudeln mit Tomatensauce, Eintöpfe, Suppen, Fischstäbchen mit Stampfkartoffeln und Spinat etc. Es gibt sehr viel Gemüse. Nachspeisen machen wir immer zusammen, z. B. Schoko-, Vanille- oder Dinkelpudding, sehr oft weißen Joghurt, Quark oder Skyr mit Früchten, Smoothies und vieles mehr. Ebenso lernen die Kleinen, wie man einen Pfannenkuchenteig selbst herstellt.

Spiel und Spaß in der Tagespflege
Wir lernen viel über die kleinen Dinge des Alltags. Wir beobachten Tiere und Pflanzen im Garten. Niemals dürfen Blumen und Sträucher abgerissen oder darf Tieren weh getan werden. Dinge fallen in der Sandkiste auf den Boden – Erdanziehungskraft. Aus Milch und Kakaopulver wird ein Getränk gemischt – Kakao. Das finden die Kleinen interessant und sie lernen einiges dabei.
Das Berühren von Dingen, ob Wasser, Sand, Kastanien etc., fördert die Wahrnehmung und macht Spaß (z.B. rau, glatt, warm, kalt). Die Kinder bemerken, dass sich alles unterschiedlich anfühlt und machen dabei ihre eigenen Erfahrungen. Das Erlernen von Ordnung wird den Kindern auf spielerische Weise beigebracht (kein Zwang, sondern nur, wenn es ihnen Spaß macht). Dadurch lernen sie, später freiwillig und selbstständig Aufgaben zu übernehmen. Die Motorik der Kinder wird durch viel Bewegung im Garten als auch im Haus gefördert. Wir tanzen, turnen, rennen und klettern. Wir kochen, backen und singen. Wir malen und basteln im einfachen Rahmen. Das Fahren mit dem Turtle-Bus ist eine wichtige und interessante Beschäftigung für die Kleinen und für mich.